3. Liga Herren Abstiegsrunde Gruppe 7 
Daniel Schliedermann führt den TV Willstätt zum Sieg
Willstätts Daniel Schliedermann war von Großsachsens Abwehr (hier Jan Straub - und im Hintergrund Mika Schüler) kaum zu stoppen. 13 Tore erzielte der TVW-Spielmacher am Samstagabend. Bildquelle Frank Holler

Die Handballer des TV Willstätt geben sich in der Abstiegsrunde der 3. Liga keine Blöße.

Mit einem 37:32 (19:18)-Erfolg am Samstagabend vor 410 Zuschauern in der Hanauerlandhalle im ersten Rückrundenspiel der Klassenverbleibsrunde Gruppe 7 gegen den TV Germania Großsachsen verbuchten die Hanauerländer den vierten Sieg im vierten Spiel der finalen Runde um den Klassenerhalt. 

Keine Schützenhilfe

Der hätte am Sonntagabend schon perfekt sein können, wenn der bisherige Tabellenzweite Kirchzell beim Dritten Plochingen gewonnen hätte. Doch der Auswärts-Gegner des TVW am kommenden Sonntag (17 Uhr) verlor in der Nähe von Stuttgart mit 23:28. Bei nur noch zwei ausstehenden Spielen sollte der TVW am Ende in der Fünfer-Gruppe 7 aber dennoch auf einem der beiden Nicht-Abstiegsplätze stehen, während Großsachsen am Samstagabend definitiv seinen Abstieg besiegelte. Das Team von der Bergstraße kann auch rechnerisch nicht mehr die drei Abstiegsplätze verlassen.

13 Schliedermann-Tore

Eine ganz starke Partie gegen die stets kampfstarken Großsachsener machte am Samstagabend beim TV Willstätt Daniel Schliedermann. Der Spielmacher, der den TVW nach vier Jahren Richtung Drittliga-Konkurrent HC Oppenweiler/Backnang verlässt, erzielte 13 Tore. ,,Er hat stark gespielt, viele Tore gemacht und die richtigen Entscheidungen getroffen", lobte Willstätts Trainer Ole Andersen den 25-Jährigen, der aus der Nähe von Ulm stammt.

Abwehr kein Verbund

Mit einem starken Schliedermann präsentierte sich der TV Willstätt wie schon beim 39:34-Erfolg vor 14 Tagen im Hinspiel im Angriff gut, in der Defensive haperte es in der ersten Hälfte allerdings erneut. ,,In der Abwehr war es schwierig. Wir standen zu weit auseinander und haben uns nicht geholfen. Wir sind anfangs einfach nicht als Verbund aufgetreten", stellte Felix Krüger kritisch fest. Dass erneut Kreisläufer Yannick Ludwig wegen einer Wadenverletzung im Innenblock der 6:0-Abwehr fehlte, war sicherlich für die Stabilität in der Defensive wenig förderlich. Auch Jan-Philipp Valda konnte wegen der Nachwirkungen einer Corona-Infektion immer noch nicht spielen.
So entwickelte sich in Hälfte eins ein zähes Spiel, in dem die Willstätter erst ab dem 9:9 (14.) durch Großsachsens gefährlichsten Angreifer, den jungen Mittelmann Mika Schüler, konstant in Front zogen. Doch bis zur Pause (19:18) ließen sich die ,,Germanen" nicht abschütteln.

Offensivere Deckung

Nach dem Wechsel deckten die Willstätter dann offensiver und stellten Mitte der zweiten Hälfte sogar auf eine 5:1-Formation um. Der eingewechselte Joannis Fraggis sorgte auf der Halb-Position mit viel Bewegung für mehr Stabilität. Nun bekam man die Durchbrüche und schnellen Würfe von Schüler und Florian König in den Griff, sodass TVW-Torhüter Leon Sieck auch Unterstützung von seiner Abwehr erhielt und einige Paraden zeigen konnte. ,,Leon hat in der zweiten Hälfte sehr gut mit seiner Abwehr zusammengearbeitet", lobte Ole Andersen seinen Torhüter, der über 60 Minuten im Willstätter Tor stand, weil der die ganze Saison bislang ganz stark haltende Maxime Duchene wegen Rückenproblemen nur auf der Bank saß.

Acht-Tore-Vorsprung

Durch einen Treffer von Linksaußen Dinko Dodig zum 22:19 (35.) führte der TVW erstmals mit drei Toren. In der Folge wurde der Vorsprung gegen die Großsachsener, die aufgrund ihres kleinen Kaders in der zweiten Hälfte müder wurden, weiter ausgebaut. Der linke Rückraumspieler Alexander Velz traf zum 27:23 (43.), Kreisläufer Marius Oßwald zum 30:24 (45.) und als der zweite Kreisläufer Lennart Sieck das 36:28 (55.) erzielte, lagen die Gastgeber mit acht Toren vorne und steuerten sogar einem Kantersieg entgegen. Aber der TV Germania Großsachsen hielt dagegen und verkürzte in der Schlussphase durch drei Treffer in Folge von Simon Reisig zum 37:32-Endstand.
,,Wir haben in der ersten Hälfte nicht genug in unser Abwehrspiel investiert. Von der 40. bis 60. Minute haben wir dann sehr gut gespielt", kommentierte Willstätts Trainer Ole Andersen den Sieg.

TV Willstätt - TV Germania Großsachsen 37:32 (19:18)
Willstätt: Leon Sieck (1.-60.), Duchene (n.e.), Dold (n.e.); Kunde, Kirschner, Räpple 2, Dodig 4, Kauffmann, Lennart Sieck 4, Fraggis 1, Matzinger 3, Krüger 5, Velz 3, Oßwald 2, Schliedermann 13/3.
Großsachsen: Lieb, Mangold (1.-60.); Schüler 10/3, König 7, Jörres 3, Burkhard 1, Kadel 1, Straub 2, Seganfreddo 1, Reisig 5, Brestrich 2.
Schiedsrichter: Johannes Marchlewitz/Christian Stadtmüller (Viersen/Mainhausen) - Zuschauer: 410.
Siebenmeter: 3/4 (Fraggis verwirft) - 3/3.
Zeitstrafen: 10:8 Minuten (Fraggis, Velz/2, Oßwald für Willstätt - Brestrich/3, Reisig für Großsachsen).
Disqualifikation: - / Brestrich (51.(Großsachen) dritte Zeitstrafe.