3. Liga Herren Abstiegsrunde Gruppe 7 
TV Willstätt: Patzen verboten
Können nach Verletzungen wieder spielen: Yannick Ludwig (l.) und Felix Krüger sollen im Innenblock die Willstätter 6:0-Abwehr stabilisieren. Bildquelle Iris Rothe

Endspiel für den TV Willstätt am Samstag, 17 Uhr, in der Hanauerlandhalle im letzten Spiel der Gruppe 7 der Klassenverbleibsrunde.

Mit einem Heimsieg über die bereits als Absteiger feststehende TGS Pforzheim (5./2:12 Punkte) wollen die Handballer aus dem Hanauerland (2./10:4 Punkte) den Klassenerhalt in der 3. Liga aus eigener Kraft perfekt machen.

TVW hat es selbst in der Hand

Ein Patzer ist verboten, denn dann dürfte sich am gleichen Abend der TV Kirchzell (3./10:4 Punkte) mit einem Heimsieg über den ebenfalls bereits abgestiegenen TV Germania Großsachsen den zweiten Nicht-Abstiegsplatz in der Fünfer-Gruppe schnappen. Auf Schützenhilfe sollte der TV Willstätt nicht hoffen. Das ging diese Saison schon mehrfach schief. Bei einem TVW-Sieg und Punktgleichheit von Willstätt, Plochingen (1./12:4 Punkte) und Kirchzell hätten die Ortenauer die Nase vorne, weil sie jeweils den direkten Vergleich gewonnen haben. Zweiter wäre Kirchzell als Sieger der direkten Duelle mit Plochingen, das als Tabellendritter absteigen müsste.

Trainer Andersen zuversichtlich

,,Wir konzentrieren uns auf uns. Es spielt sich alles im Kopf ab. Wer hat den größeren Willen, wer kann sich motivieren? Wir sind bereit, alle physischen und mentalen Ressourcen abzurufen", ist Willstätts Trainer Ole Andersen zuversichtlich, dass seine Mannschaft den Klassenerhalt mit einem Heimsieg im letzten Saisonspiel eintütet. Bereits vor einer Woche beim TV Kirchzell hätten die Willstätter allerdings mit einem Auswärtserfolg für Ruhe an der Abstiegsfront sorgen können. Doch personell gehandicapt gab es eine verdiente 26:32-Niederlage. ,,Die zweite Hälfte hat mich zuversichtlich gestimmt, dass wir es packen", sagt Willstätts Trainer Ole Andersen am Ende einer kräftezehrenden Saison, die für sein Team Spannung bis zum Schluss bietet, obwohl der TV Willstätt in den bisherigen 28 Spielen immerhin 33 Punkte geholt hat. Mit einem Heimsieg soll nun alles positiv enden.

Ludwig und Krüger spielen

,,Alle Mann sind an Bord", verkündet Ole Andersen und sieht dies als Zeichen, ,,dass wir alles tun wollen, um den Sieg zu bekommen". Auch Kreisläufer Yannick Ludwig, der in den letzten beiden Spielen wegen einer Wadenverletzung fehlte, hat diese Woche wieder trainiert und sollte der zuletzt nicht immer sattelfesten 6:0-Deckung wieder mehr Stabilität geben. Zumal auch sein Partner im Innenblock, Linkshändfer Felix Krüger, grünes Licht für einen Einsatz signalisiert hat. In Kirchzell hatte der rechte Rückraumspieler nach knapp 20 Minuten wegen einer Fußverletzung passen müssen, und die Gastgeber hatten die Umstellungen in der TVW-Defensive genutzt, um bis zur Pause vorentscheidend auf 18:11 davonzuziehen.
,,Wir brauchen am Samstag wieder eine gute Abwehr", sieht Ole Andersen die Defensive als Schlüssel zum Erfolg. Eine dumme Heimniederlage wie in der Normalrunde Ende Oktober gegen den damaligen Drittletzten Günzburg (21:27) und Anfang Februar gegen den damaligen Letzten Plochingen (27:34) darf es am Samstag nicht geben. Diesmal dürfte dies den Abstieg bedeuten.

Neuzugang Nr. 9

Und die Saisonabschluss-Party mit den Fans bei Freibier und Grillwürsten an der Hanauerlandhalle im Anschluss an das Spiel soll schließlich keine Trauerfeier werden. Auch die Planungen des TV Willstätt laufen alle Richtung 3. Liga. Am Donnerstag verkündete der Verein mit der Verpflichtung von Mittelmann Noah Streckhardt vom abgestiegenen Drittligisten HSC Bad Neustadt den Abschluss seiner Personalplanungen. Der 22-jährige gebürtige Eisen­acher ist der neunte Neuzugang nach dem portugiesischen Rechtsaußen André Alves (VfL Günzburg), Rückraumspieler Maximilian Hartz (TV Germania Großsachsen), dem Halblinken Igor Vuckovic vom österreichischen Erstligisten UHK Krems, Mittelmann Jan Kraft (A-Jugend Rhein-Neckar Löwen), Torhüter Vincent Lutz (SG Köndringen-Teningen), Kreisläufer Moritz-Lukas Lanig (TSV 1866 Weinsberg), Linkshänder Florian Heidt und dem Halblinken Jacob Funk (beide A-Jugend SG Ottenheim/Altenheim).

Acht Abgänge

Als Abgänge stehen Spielmacher Daniel Schliedermann (HC Oppenweiler-Backnang), Torjäger Alexander Velz (Zweitligist Bietigheim-Bissingen), Torhüter Leon Sieck (TuS Schutterwald), Rechtsaußen Joannis Fraggis (Ziel unbekannt), die Kreisläufer Lennart Sieck (TuS Steißlingen) und Marius Oßwald (künftig nur noch Sportlicher Leiter) sowie die Rückraumspieler Christopher Räpple (SG Ohlsbach/Elgersweier) und Yanez Kirschner (nur noch Stand-By) fest.