3. Liga Herren Abstiegsrunde Gruppe 7 
TV Willstätt: Torwart Duchene und die Abwehr machen dicht
Willstätts Alexander Velz setzt sich gegen die Abwehr des TV Kirchzell durch. Der linke Rückraumspieler erzielte am Sonntag acht Tore. Bildquelle Christoph Breithaupt

Die Handballer des TV Willstätt sind am Sonntag einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt in der 3. Liga gegangen.

Im ersten Heimspiel der Klassenverbleibsrunde spielten die Ortenauer in der zweiten Hälfte den bislang noch verlustpunkt-freien TV Kirchzell mit 36:23 (19:15) an die Wand und siegten vor 615 Zuschauern mit 13 Toren Unterschied. Torwart Maxime Duchene und eine von Beginn an kämpfende und stabile 6:0-Abwehr waren das Fundament des Erfolges, mit dem der TVW Platz eins in der Gruppe 7 übernahm. Mit einem Auswärtssieg in knapp zwei Wochen (Samstag, 23. April, 20 Uhr) beim TV Germania Großsachsen könnte das Team von Trainer Ole Andersen sich fast schon aller Abstiegssorgen entledigen, obwohl drei von fünf Mannschaften absteigen.

Erleichterung

„Ich bin sehr erleichtert. Ein so klarer Sieg gegen den TV Kirchzell war nicht zu erwarten. Wir haben einen tollen Kampf und ein tolles Spiel gezeigt“, freute sich Willstätts Handball-Chef Rainer Lusch nach dem Schlusspfiff über einen starken Auftritt seiner Mannschaft. Auch Trainer Andersen war zufrieden: „Ich haben Kirchzell im Vorfeld vielleicht ein bisschen überschätzt. Doch wir haben gegen diese starke Abwehrmannschaft immer wieder Lösungen im Angriff gefunden. Wir sind auf einem guten Weg“, meinte der Däne und ergänzte: „Wir können uns auch erlauben, Fehler zu machen, Maxime bügelt das aus.“

Sieg im Torhüter-Duell

Am Sonntagnachmittag in der Hanauerlandhalle war der Franzose im Tor des TV Willstätt wieder einmal eine Bank. Nach einer starken Leistung vor der Pause mit zwölf gehaltenen Bällen legte Maxime Duchene nach der Halbzeit sogar noch einmal eine Schippe drauf und zeigte 15 Paraden. Damit stach der 29-Jährige Kirchzells Toptorhüter Tobias Jörg klar aus. Der erzielte zwar in Hälfte zwei drei Tore ins leere TVW-Tor, konnte aber insgesamt nur fünf Würfe entschärfen. „Ich habe es auch leichter, wenn die sechs Männer vor mir wie die Löwen kämpfen. Wir waren von Beginn an mental voll da und haben Kirchzell deutlich gezeigt, dass für sie in Willstätt nichts zu holen ist“, gab Maxime Duchene das Lob an ihn an seine Vorderleute, die in der 6:0-Abwehr unheimlich rackerten und dem Angriff der Unterfranken das Leben sehr schwer machten, weiter.

Acht Velz-Tore

Der TV Willstätt kam gut ins Spiel rein. Mit seinem ersten von acht Toren sorgte Alexander Velz nach 30 Sekunden für das 1:0. In der Folge bauten die Gastgeber über 3:1 (4.), 6:3 (8.) und 12:7 (16.) den Vorsprung stetig auf sechs Tore aus (17:11/25.). Duchene und die Abwehr machten hinten dicht, und vorne lief der Ball schnell und vor allem Spielmacher Daniel Schliedermann und Velz zeigten sich konsequent im Abschluss.
Dass der TV Willstätt zur Pause (19:15) nur mit vier Treffern führte, lag an Flüchtigkeitsfehlern, denn bei Kirchzell sorgten lediglich der Ex-Großwallstädter Tom Spieß im linken Rückraum und Tim Häufglöckner auf Rückraum-Mitte wirklich für Gefahr.

Schaulaufen nach dem Wechsel

Nach dem Wechsel gab der TV Willstätt dann die ersten zehn Minuten noch einmal Vollgas, und Duchene hielt auch Unhaltbares. Nach einem verwandelten Siebenmeter von Rechtsaußen Joannis Fraggis, der vorne und hinten solide agierte, zum 21:15 (33.) war der Sechs-Tore-Abstand wieder hergestellt, anschließend war es ein einziges Schaulaufen der Hanauerländer. Auch Kirchzells offensive Abwehr-Variante konnte die Willstätter Toreflut nicht stoppen. Linksaußen Philipp Kunde traf nach einem Gegenstoß zum 25:18 (40.), Fraggis auf Rechtsaußen zum 27:18 (42.) und der lange geschonte Jan-Philipp Valda zum 29:19 (46.). Der Rechtshänder hatte sich Mitte Februar die Bänder im Sprunggelenk gerissen und zum Abstiegsrunden-Auftakt in Pforzheim (27:22) wieder seinen ersten Einsatz. In der Schlussphase sorgte Christopher Räpple mit drei Toren in Folge noch dafür, dass der Willstätter Vorsprung beim Abpfiff 13 Tore betrug (36:23). „Das war ein wichtiger Schritt für den Nicht-Abstieg“, zog TVW-Torjäger Alexander Velz ein rundum positives Fazit.

TV Willstätt - TV Kirchzell 36:23 (19:15)
Willstätt: Duchene (1.-60.), Leon Sieck (ein Siebenmeter); Kunde 3, Kirschner, Ludwig 3, Räpple 3, Dodig 3, Fraggis 5/2, Matzinger 1, Krüger 2, Velz 8, Oßwald, Schliedermann 7, Valda 1.
Kirchzell: Büchler (n.e.), Jörg (1.-16., 31.-60./3 Tore), Podsendek (16.-30.); Polixenidis 2, Blank, Soloviov, Gläser, Häufglöckner 8/6, Schnellbacher, David 1, Ihmer, Heinrich 1, Spieß 6, Osifo 1, Meyer-Ricks 1.
Schiedsrichter: Nicolas Jaros/Felix Thrun (Lauterstein/Waldstetten) - Zuschauer: 615.
Siebenmeter: 2/2 - 6/6.
Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Ludwig 2, Krüger, Velz für Willstätt - Häufglöckner, David, Spieß für Pforzheim).