3. Liga Herren Aufstiegsrunde Gruppe B 
,,Wenn die gelb-blaue Wand steht, ist das schon geil"
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Großes Finale für Maximilian Wolf und die HSG Konstanz: Am Samstag, 20 Uhr, kann die HSG mit einem Erfolg gegen den Wilhelmshavener HV zum insgesamt vierten Mal in die 2. Handball-Bundesliga aufsteigen.

Für HSG-Eigengewächs Maximilian Wolf, der seit 2009 das HSG-Trikot trägt, wäre es der dritte und ein Schlussakkord wie gemalt vor seinem - zumindest vorläufigen - Karriereende und der neuen Aufgabe als Torwart-Trainer. Der 28-jährige Torhüter, angehender Wirtschafts- und Sportlehrer, beginnt in den nächsten Monaten sein Referendariat. Im Interview spricht der gebürtige Singener über den Coup, die letzte Etappe vor dem großen Ziel sowie die letzten 60 Minuten vor dem Rollenwechsel und ein mögliches Comeback. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Hinter den Toren werden zusätzliche Sitzplätze geschaffen.

Max, was war in dieser ersten Halbzeit in Wilhelmshaven los, die 21:9 an die HSG ging?

Es gibt solche Spiele. Die ganze Mannschaft war im berühmten Flow und komplett im Moment. Mit Hilfe der Abwehr konnte ich auch ein paar Bälle halten. Besonders gefreut hat mich, dass ich zwei Siebenmeter vereiteln konnte. Wir waren gut eingestellt und von Jörg super auf den WHV vorbereitet. Wir wussten, was kommen wird und konnten das, was wir uns vorgenommen hatten, sehr gut umsetzen. Wir hatten zudem die Einstellung, dass wir auswärts nur gewinnen können.

Es folgte das Kontrastprogramm nach der Pause. Was war hier anders?

Vielleicht hatten wir im Kopf, dass wir eine hohe Führung zu verlieren hatten, ein verändertes Mindset. Vor allem aber sind wir eine sehr junge Mannschaft und Wilhelmshaven ist ein starker Gegner, der seine Klasse gezeigt hat. Was gut war: Wir haben in den letzten zehn bis 15 Minuten wieder zu uns gefunden und in einer nicht einfachen Situation richtig dagegengehalten. Mit einem Fünf-Tore-Sieg in Wilhelmshaven können wir sehr zufrieden sein.

Eine gute Ausgangslage, aber sicher kein Ruhekissen. Der WHV schickt schon Kampfansagen Richtung Bodensee.

Man hat gesehen, wie schnell wir uns eine Führung erspielen können, aber auch, wie schnell acht Tore aufgeholt werden können. Wir wollen die fünf Tore ausblenden, unser Spiel durchbringen und alles dafür tun, auch das letzte Saisonspiel vor unseren Fans wie alle anderen zuvor in dieser Spielzeit zu gewinnen. Wir wollen an die erste Hälfte und die letzten 15 Minuten anknüpfen.

Was erwartest Du am Samstag im finalen Aufstiegsspiel, den letzten 60 Minuten in dieser Saison?

Ich erwarte einen sehr physischen Gegner, der zeigen will, was er kann. Davon gilt es sich nicht beeindrucken zu lassen. Ich freue mich riesig auf die große Kulisse in einer rappelvollen Schänzle-Hölle. Alleine das Einlaufen hier sind immer wieder Gänsehautmomente. Wenn die gelb-blaue Wand steht, ist das schon geil.

Es sind auch Deine zunächst letzten 60 Minuten als aktiver Handballspieler. Mit welchen Gefühlen blickst Du ganz persönlich auf Samstagabend?

Mit einem positiven, guten Gefühl. Schöner könnte das letzte Spiel für den Abschied nicht sein. Bislang kann ich es ganz gut ausblenden, dass danach zunächst einmal Schluss sein wird. Es macht mit dieser Truppe mega viel Spaß und es werden viele Freunde und Familienmitglieder auf der Tribüne sein. Die Wehmut kommt wahrscheinlich ein paar Minuten nach dem Spiel. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben als Torwart-Trainer, bin gespannt auf meinen neuen Schützling Janis Boieck und habe schon ein paar Ideen, was wir machen können. Jetzt muss ich erst einmal sehen, wie die Belastung im Referendariat ist, aber auch ein Comeback als Spieler ist gar nicht mal so sehr ausgeschlossen. (grinst)