3. Liga Herren Gruppe G 
HC Oppenweiler/Backnang: Rang vier sichern
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Sechs Siege in Serie sind es, sieben sollen es werden, mindestens. Die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang möchten ihren Lauf fortsetzen und gegen die TSG Söflingen nachlegen.

Nachdem ein Platz unter den ersten Sechs sicher und die Teilnahme an der Abstiegsrunde definitiv vermieden ist, können sich die Murrtaler vorzeitig Platz vier sichern. Trainer Matthias Heineke setzt gegen den Aufsteiger aus Ulm auf eine starke Abwehr und ein zielstrebiges Konterspiel. Anwurf ist um 20 Uhr in der Gemeindehalle in Oppenweiler.

HCOB-Trainer Matthias Heineke macht aus seiner Gefühlswelt kein Geheimnis. ,,Wir sind erleichtert, in den vergangenen Wochen die maximale Punktausbeute geholt und das Minimalziel erreicht zu haben." Das Schreckensgespenst vom Gang in die Abstiegsrunde trotz einer guten Punktausbeute war präsent, der Druck hoch. Und dies nicht erst seit ein paar Wochen, sondern vom ersten Spieltag an, besonders deutlich aber seit jenem 0:8-Lauf im Herbst des vergangenen Jahres.

Deshalb findet Matthias Heineke, ,,dass das Abschneiden in dieser gut besetzten Drittligastaffel und unter den aktuellen Bedingungen höher einzuordnen ist, als wie man das vor Rundenbeginn gedacht hätte." Immer wieder fehlten Spieler, zu Beginn des neuen Jahres im eigenen Team, zwischendurch beim Gegner, zuletzt auf beiden Seiten, da fiel die Spielvorbereitung schwer. Die HCOB-Handballer machten das Beste daraus. Sie bissen sich durch und spielten in Balingen ihre Erfahrung in engen Spielen aus, die sie zuletzt sammelten. Hochkonzentriert netzte Timm Buck kurz vor dem Ende zum 35:33 ein. In der Hinserie hatte der HCOB in ähnlichen Konstellationen Punkte gelassen.

Nun bietet sich den Murrtalern die Möglichkeit, den vierten Rang zu sichern. Ein Tabellenplatz, von dem Matthias Heineke findet, ,,dass er über die Saison hinweg unsere Leistung widerspiegeln würde." Dazu soll ein Sieg gegen die TSG aus dem Ulmer Stadtteil Söflingen her. Es wäre der achte im elften und letzten Heimspiel der Hauptrunde.

Die Vorbereitung gestaltet sich für die HCOB-Handballer dabei insofern ,,normal", als dass sie erneut nicht in einer standardisierten Form durchgeführt werden kann. ,,Es ist aufgrund der Erkrankungen aus der Vorwoche nicht ganz einfach", sagt Matthias Heineke. Sein Team absolvierte zu Beginn der Woche einen trainingsfreien Tag, um zu neuen Kräften zu kommen.

Mit Blick auf die Tabelle und aufs Hinspiel sind die HCOB-Handballer Favorit, wobei Matthias Heineke Respekt vor der Söflinger Leistung hat. ,,Sie bereiten fast allen Gegnern Probleme und sind oft bis in den Schlussminuten bei der Musik. Sie stehen in der Tabelle vor Teams, die man vor der Runde als besser besetzt eingestuft hat. Das zeigt, dass sie viel aus ihren Möglichkeiten machen und eine große Stärke im Kollektivaufweisen." Insofern darf sich der Club, der am Dienstag in einem Nachholspiel gegen den HBW II unterlag, noch Chancen auf den Ligaverbleib über die Abstiegsrunde ausrechnen. Vorteil für die TSG: sie muss dort - so sieht es der Modus vor - wohl nicht bei null starten. Der Club kann zwei, drei oder im allerbesten Fall sogar vier Zähler mitnehmen.

Ein Problem ist dabei, dass der Grundsatz ,,besserer Tabellenplatz, bessere Ausgangsposition" nicht gilt. Derzeit sind die Teams in der Gefahrenzone damit befasst, Hochrechnungen anzustellen, welche Spiele zu gewinnen besonders wichtig wäre. Momentan ist Söflingen Achter und würde in einer Sechsergruppe gegen den Abstieg spielen. Zwei davon schaffen den Ligaverbleib. Aktuell würde die TSG die drei Punkte aus den Spielen gegen Günzburg in die neue Staffel mitnehmen. Schon am Samstagabend kann sich aber eine ganz neue Konstellation ergeben.

Den HCOB tangiert das seit dem vergangenen Samstag nicht mehr. Die Murrtaler können befreit aufspielen - wobei der Ansporn, den Zuschauern, die zuletzt maßgeblich zur Aufholjagd gegen den TuS Fürstenfeldbruck beigetragen haben, erneut einen Sieg zu bieten, hoch ist. ,,Wir wollen die Erfolgsfaktoren der vergangenen Wochen wieder aufs Feld bringen und mit einer kompakten Abwehr viel Druck im Konter auf den Gegner ausüben", sagt Matthias Heineke.

Rund ums Spiel

Die Schiedsrichter Sven Ernst (Fellbach) und Johannes Friedhoff (Freiburg) leiten zum zehnten Mal in dieser Saison ein Spiel in der Südgruppe der Dritten Liga, häufiger als jedes andere Team.

Die Begegnung aus der Gemeindehalle wird live auf Sportdeutschland.TV übertragen. Wer zuschauen möchte, benötigt einen Account und ein Ticket zum Preis von 4,50 Euro.

Auch wenn die Chance theoretisch war, der HCOB hätte sich zu Beginn der Woche noch für die Aufstiegsrunde zur zweiten Liga qualifizieren können, als nachrückender Dritter, wenn der Erste oder der Zweite nicht gemeldet hätten. Deshalb stellte der Club vor Meldeschluss am 1. März einen Lizenzantrag bei der Handball-Bundesliga. Sicher ist sicher. Mittlerweile ist raus, was zu erwarten war: die führenden Teams aus Konstanz, Pfullingen und Fürstenfeldbruck haben ihre Unterlagen auch bei der HBL eingereicht. In anderen Staffeln sind Nicht-Meldungen von Teams, die Chancen auf einen Aufstiegsrundenplatz haben, vorgekommen. In der Südwestgruppe vermisst man zum Beispiel die Kandidatur des als ambitioniert geltenden TuS 04 Dansenberg. Und in der Staffel E (Hessen und Franken) hat sich außer der HSG Hanau nur der TV Gelnhausen gemeldet. Der ehemalige Zweitligist ist Achter. Er müsste Stand heute in die Abstiegsrunde. Aber auch diese Meldung hat Fundament: Gelnhausen hat auch nur zwei Minuspunkte Rückstand auf einen möglichen Aufstiegsrundenplatz.

Der TSV Blaustein muss in der kommenden Runde ohne seinen Trainer Markus Müller-Klemencic auskommen. Der Coach aus Vorarlberg hat sein weiteres Mitwirken abgesagt. Er vermisse beim Verein aus dem Raum Ulm - so berichtet die Südwestpresse - ,,professionelle Vereinsstrukturen".