Landesliga Herren Nord Aufstiegsrunde 
SG Scutro ganz dicht vor der Meisterschaft
Scutro-Torwart Sascha Rauer haderte nach dem Spiel in Ottenhöfen ein bisschen mit dem Unentschieden. Bildquelle Frank Holler

Handball-Landesligist SC Scutro konnte am Samstag zwar den ersten Matchball zur Meisterschaft nicht verwandeln, doch mit dem 20:20 beim ASV Ottenhöfen war die Mannschaft von Trainer Axel Schmidt dennoch der Gewinner des Wochenendes.

Da die HSG Hanauerland bei der SG Freudenstadt/Baiersbronn verlor, reicht der SG Scutro am Samstag (20 Uhr) gegen die SG Ottersweier/Großweier ein Punkt für die Meisterschaft und den Aufstieg in die Südbadenliga.

Es war das nächste Spiel mit dezimiertem Kader. Und das nächste Spiel mit einer nicht hoch genug zu bewertenden Leistung. „Vor vier Monaten haben wir uns gesagt, dass es einem Wunder gleicht, wenn wir mit dem Kader noch oben mitspielen können. Aber hier ist etwas besonderes passiert. Herausgekommen ist ein noch eingeschworeneres Team. Wir sind einfach stolz auf diese Mannschaft“, so Bernhard Eble, der sportliche Leiter der SG Scutro nach dem Punktgewinn in Ottenhöfen. „Sollte es noch einen weiteren Beweis gebraucht haben, was mit Teamgeist erreicht werden kann, wurde der auf jeden Fall eindrucksvoll geliefert.“

Die Jungs um Trainer Schmidt fuhren hoch motiviert ins Achertal, die Meisterschaft fest im Blick. Ein Sieg und das lang ersehnte Ziel wäre erreicht gewesen. Entsprechend nervös lief die erste Viertelstunde ab. In der Abwehr bereits von Beginn an hellwach, schaffte man es nicht, die Angriffe in Tore umzumünzen. „Ottenhöfen hat es gut gemacht. Sie haben es geschafft, dass wir immer wieder aus dem Tippen kommen mussten. Ohne Harz ist man da chancenlos“, sagte Spielmacher Robin Dittrich.

„Komisch angefühlt“

Das Ergebnis in der 13. Minute spiegelt das auch entsprechend wider: 2:1 zeigte die Anzeigetafel. Ein Regen von Zwei-Minuten-Strafen auf beiden Seiten brachte das Spiel ebenfalls immer wieder ins Stocken. „Es hat sich ein bisschen komisch angefühlt. Die erfolgsbringenden Aktionen der letzten Wochen sind ein bisschen ausgeblieben. Kein Kreisläuferspiel, kaum Tore über erste oder zweite Phase. Und im Positionsangriff haben wir uns einfach schwergetan“, so Benni Priebe, der erneut eine klasse Leistung in der Abwehr hinlegte. In Zusammenarbeit mit seinem Nebenspieler Michael Heitzmann war die linke Seite von Ottenhöfen über weite Strecken tot. Wenn es gefährlich wurde, dann durch Alleinunterhalter Manuel Schnurr. „Dass ein Angriffsspiel in dieser Form nur über einen Spieler läuft, habe ich lange nicht mehr gesehen“, so Priebe.

Obwohl die SG Scutro nicht ihr bestes Spiel hinlegte, war es ein hoch spannendes. Kein Team konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen. So auch nicht in den letzten Minuten des Topspiels. Benni Wacker war es, der nur wenige Sekunden vor Schluss den letzten Treffer zum 20:20 landete.

„Diese Saison ist der absolute Wahnsinn. Jetzt heißt es, den letzten Schritt zu machen und das Ding nach Hause zu holen. Noch ist nichts entschieden, und wir werden alles reinwerfen, was noch im Tank ist“, versprach Routinier Steffen Gambert.

Ottenhöfen - Scutro 20:20 (9:7)
Ottenhöfen: D. Huber, Nock; Kern 3/3, Blank 2, Schnurr 3, Wagner 1, Th. Huber 1, Blust, J. Schmälzle 1, Harter 2, Fischer 2, Münz 1, Vogt 3, Ph. Schmälzle 1.
Scutro: John, Rauer; Priebe, R. Dittrich 3/3, Gencer, Schrempp 1, Wacker 1, Lischke, N. Dittrich 9, S. Heitzmann 4, Michel, Gambert 2, M. Heitzmann.
Disqualifikation: Ph. Schmälzle (53:07) - John (48:01).