Landesliga Herren Nord Aufstiegsrunde 
SG Scutro vor dem großen Wurf
Scutro-Coach Axel Schmidt ist im Aufstiegsrennen zuversichtlich, bangt aber noch um den Einsatz von Spielmacher Robin Dittrich (r.). Bildquelle Frank Holler

Der Landesligist will am Samstag mit einem Heimsieg gegen die SG Ottersweier/Großweier Meisterschaft und Aufstieg perfekt machen.

Nur kurz währte am Samstag die Enttäuschung bei den Akteuren der SG Scutro, die Meisterschaft in der Handball-Landesliga nicht vorzeitig eingetütet zu haben. „Eine halbe Stunde danach war es schon wieder erledigt“, berichtete am Montag Trainer Axel Schmidt. Obwohl Titelkonkurrent HSG Hanauerland bei der SG Freudenstadt/Baiersbronn verlor, reichte Scutro das 20:20 beim ASV Ottenhöfen letztlich (noch) nicht.
Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Am Samstag (20 Uhr) im Heimspiel gegen die SG Ottersweier/Großweier hat die SG Scutro den zweiten Matchball, und Schmidt ist sicher: „Da lassen wir nichts anbrennen. Zu Hause Meister zu werden, ist auch schön.“

Viele Ausfälle

Für die SG Scutro, unter deren Dach seit 2020 die Vereine TuS Schuttern, SV Schutterzell, TuS Hugsweier und TV Lahr beheimatet sind, ginge mit dem Aufstieg in die Südbadenliga eine Saison zu Ende, die außergewöhnlich war. Mit Florian Kopf und Nico Eble sind zwei absolute Führungsspieler verletzungsbedingt ausgefallen, zudem gab es viele weitere Ausfälle zu beklagen. „Das Ziel Aufstieg ist da gar nicht mehr so im Fokus gestanden“, sagt Schmidt. „Erst in den letzten vier Spielen ist allen bewusst geworden, dass es klappen könnte.“

Sorgen um Robin Dittrich

Doch ausgerechnet seit Samstagabend sind leichte Wolken am ansonsten strahlend blauen Himmel über der Schutter, deren altgermanischer Name der SG Scutro ihren Namen gab, aufgezogen. Spielmacher Robin Dittrich hat sich in der Partie in Ottenhöfen eine Knieverletzung zugezogen. „Es gab eine Einblutung, und das Knie fühlt sich instabil an“, berichtet Schmidt. Sogar der Verdacht auf einen Riss des hinteren Kreuzbandes steht beim ehemaligen Drittligaspieler im Raum, der in der Schwarzwaldhalle bis zum Ende noch auf dem Feld war. „Ich selbst habe mir dreimal das Kreuzband gerissen. Es war zwar das vordere, aber gespielt hätte ich mit dieser Verletzung nicht mehr“, sagt Schmidt, der viele Jahre Bundesliga beim TuS Schutterwald auf dem Buckel hat, und glaubt deshalb eher an eine weniger schwere Verletzung.

Zusammenhalt im Verein

Sollte Robin Dittrich am Samstag ausfallen, hätte der Trainer von dem Kader, mit dem er in die Saison gestartet war, gerade noch vier Akteure. Seit September hat er zudem mit den Dittrich-Brüdern Robin und Nick sowie Simon Heitzmann sogar nur drei Rückraumspieler zur Verfügung. „Deshalb ist die Leistung der Mannschaft nicht hoch genug anzurechnen.“ Schmidt sieht das Erfolgsgeheimnis vor allem auf der emotionalen Schiene. „Der Zusammenhalt im Verein ist unglaublich. Da wollen alle helfen.“ Zuletzt hatte er sogar Routinier Benny Michel aus der „Dritten“ fest im Kader. „Da hast du mindestens einen, der keine Fehler macht“, will Schmidt auf die Erfahrung des gebürtigen Hofweierers nicht verzichten.

Volle Offohalle

Am Samstag soll nun der größte Erfolg der jungen SG Scutro realisiert werden. Und so scheint klar: Die Offohalle in Schuttern wird zum Bersten gefüllt sein. „Und wenn alle Stricke reißen, stehen die Leute auch draußen“, lacht Schmidt. In Corona-Hochzeiten, als die Zuschauerkapazitäten beschränkt waren, hat man dies bekanntermaßen schon erfolgreich erprobt.