Südbadenliga Damen Aufstiegsrunde 
,,Zebras" verspielen wohl den ersten Platz
Leonie Bing steuerte vier Treffer auf das Torkonto des TuS Ottenheim bei. Bildquelle Christoph Breithaupt

In der vollbesetzten Rheinauenhalle mussten sich die Südbadenliga-Handballerinnen des TuS Ottenheim gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach II mit 28:29 (15:13) zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben.

Nach tollem Kampf bekam Ottenheim praktisch mit dem Schlusspfiff den entscheidenden Gegentreffer und hat damit wohl das Rennen um die Meisterschaft und den Aufstieg verloren. Es ist wohl kaum zu erwarten, dass die SG noch einen Punkt abgibt, ehe sie zum Rundenabschluss noch einmal auf den TuS treffen wird.

Nervöser Beginn

Wie gewohnt starteten die Gastgeberinnen zunächst nervös und leisteten sich von Beginn an immer wieder unnötige Fehler. Der Tabellenführer nutzte die Unzulänglichkeiten und führte nach einer Viertelstunde mit 8:5. Dann aber hatte die Ried-Sieben ihre beste Phase. Die Defensive zwang die Gegnerinnen immer häufiger zu Fehlern und hatte mit Jule Frenk einen starken Rückhalt im Tor, die am Donnerstag hielt, was zu halten war. Zehn Minuten ließ der TuS keinen Gegentreffer zu und drehte das Spiel zum 13:8. In der Folge schlichen sich aber wieder Fehler ein, so blieb es bei einer Zwei-Tore-Führung zur Pause.

Burgert musste vom Feld

Nach dem Wechsel blieben die Zebra-Damen zunächst spielbestimmend, mussten aber immer wieder in Unterzahl agieren. Das Schiedsrichtergespann vergab großzügig Zeitstrafen auf beiden Seiten. Leidtragende war Alica Burgert. Sie hatte in der ersten Halbzeit schon zweimal vom Feld müssen, einmal davon aus einer Situation heraus, in der sie gar nicht involviert war, warum die Referees sie hinausstellten, blieb ein Rätsel. TuS-Coach Tobias Buchholz hatte sie darum zunächst im zweiten Durchgang auf der Bank gelassen und erst im Laufe der Halbzeit eingewechselt. In der 43. Minute, bekam sie dann ihre dritte Zeitstrafe, die man nicht zwingend geben müsste, aber die Entscheidung stand und für Ottenheims Topwerferin war damit die Partie beendet.

Gäste jubelten

Ihre Mitspielerinnen leisteten sich danach wieder unnötige Fehler, mindestens sechs Pässe landeten in den Händen der Gäste, die so zu leichten Kontertreffern kamen und selbst wieder 28:25 führten. Ottenheim gab nicht auf, stemmte sich gegen die Niederlage. Genau eine Minute vor Spielende traf Theresa Günther zum Unentschieden, und ihr Team war die letzten 60 Sekunden in Überzahl. Im Gegenangriff hatte Ottenheim die SG am Zeitspiel, doch wieder gaben die Schiedsrichter eine Zeitstrafe gegen den TuS. Damit war das Zeitspiel nichtig, und die Gäste hatten noch einmal 20 Sekunden für ihren letzten Torerfolg, jetzt im fünf-gegen-fünf, den sie letztlich mit dem umjubelten Siegtreffer abschlossen.

"Traurig, aber stolz"

„Wir sind traurig, aber stolz“, bekannte Ottenheims Trainer Buchholz, „ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment für den Kampf und die Leidenschaft machen.“ Er sah ein tolles Handballspiel zweier starker Kontrahenten. „Das war Werbung für den Frauenhandball.“ Letztlich hätte sich Buchholz von den Unparteiischen etwas mehr Fingerspitzengefühl in so einer wichtigen Partie gewünscht. Zumindest blieben die auf beiden Seiten konsequent und so erwischte es auch Gäste-Spielerin Riedl, die nach einem unglücklichen Zusammenstoß mit Torhüterin Jule Frenk vom Feld musste, auch das eine harte Entscheidung. Hauptgrund für Ottenheims Niederlage, waren aber die vielen vermeidbaren Fehler, die in der Summe einfach zu viel waren. Die SG Kappelwindeck/Steinbach agierte ein Ticken cleverer und dürfte ein würdiger Meister werden.

TuS Ottenheim - SG Kappelwindeck/Steinbach II 28:29 (15:13)

Ottenheim: Frenk, Joseph; Lu. Bing 1, Schober, E. Günther, T. Günther 3, Gehrlein 3, Le. Bing 4, Erb 1, Karl 1, Schmitt 3, Burgert 4, Baumann 8/3, Spinner.

Spielfilm: 0:1, 1:1, 1:4, 3:4, 5:8, 8:8, 13:8, 13:12, 15:13 - 19:15, 20:17, 20:20, 23:23, 23:25, 24:27, 25:28, 28:28, 28:29.