Südbadenliga Herren Gruppe Süd 
TV Oberkirch möchte den letzten Schritt gehen
Im Hinspiel hatten die Oberkircher mit Jan Meinlschmidt (am Ball) noch alle Hände voll zu tun. Der Altenheimer Kapitän fällt jetzt aber lange aus. Bildquelle Iris Rothe

Dem TV Oberkirch fehlt noch ein Punkt für den sicheren Einzug in die Aufstiegsrunde der Handball-Südbadenliga, doch am Samstagabend kommt mit dem TuS Altenheim der ,,schwerstmögliche Gegner". Der Tabellenführer hat mit Personalsorgen zu kämpfen.

Die Ausgangsposition ist klar: Der TV Oberkirch braucht noch einen Punkt, um den Einzug in die Aufstiegsrunde der Handall-Südbadenliga perfekt zu machen. Diese Aufgabe würden die Renchtäler gerne schon am Samstagabend (20 Uhr) und aus eigener Kraft erledigen. Doch mit Spitzenreiter TuS Altenheim kommt laut TVO-Trainer Daniel Kempf „der schwerstmögliche Gegner“ in die Oberdorfsporthalle.
Selbst bei einer Niederlage könnten die Oberkircher in die Aufstiegsrunde einziehen, wenn der TV Ehingen zeitgleich bei der SG Ohlsbach/Elgersweier nicht gewinnt. Und notfalls hat der TVO noch das direkte Duell in Ehingen in der kommenden Woche in der Hinterhand, wo man „nur“ den Acht-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel verteidigen müsste.

Gegner mit großem Kader

Kempf ist das aber zu viel Theorie, sein Fokus liegt komplett auf dem Duell mit Ligaprimus und Aufstiegsfavorit Altenheim. „Die haben einen Lauf und wollen natürlich mit der bestmöglichen Ausgangsposition in die Aufstiegsrunde einziehen. Von daher werden die Vollgas geben“, ist sich der Ex-Bundesligaspieler sicher. Die schwere Verletzung von TuS-Kapitän Jan Meinlschmidt, der mit einem Kreuzbandriss bis zum Saisonende ausfällt, ist Kempf nicht entgangen. „So was wünscht man natürlich niemand und das tut mir selbst immer richtig weh“, bedauert er und ist sich sicher, dass der Gegner den Ausfall kompensieren kann: „Die haben einen großen und starken Kader, das wird für uns deshalb nicht einfacher.“

Heimserie ausbauen

Trotzdem gehen die Oberkircher durchaus selbstbewusst in die Partie, für die wieder 150 Zuschauer unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln zugelassen sind. „Ich habe ein gutes Gefühl, die Trainingseindrücke sind mehr als positiv“, berichtet Kempf, dessen Team am letzten Wochenende spielfrei hatte und in der heimischen Halle noch ungeschlagen ist: „Das ist etwas, was wir natürlich sehr gerne verteidigen wollen.“ Außerdem sieht der Coach, der keine personellen Ausfälle zu verzeichnen hat, das Duell mit dem Topfavoriten auch als „wichtige Standortbestimmung für die Aufstiegsrunde“, wo auf die Renchtäler mit dem TuS Helmlingen, der SG Muggensturm/Kuppenheim, dem BSV Phönix Sinzheim und der SG Kappelwindeck/Steinbach weitere schwere Gegner warten würden.

Personal-Puzzle in Altenheim

Ausgerechnet vor den letzten „zehn Hammerspielen“, so Stefan Bayer, muss der Coach des TuS Altenheim ein Personal-Puzzle zusammensetzen. So musste der souveräne Tabellenführer vor der Partiein Oberkirch einen schweren Rückschlag hinnehmen. Kapitän Jan Meinlschmidt, „vorne und hinten nicht 1:1 zu ersetzen“ (Bayer), fällt mit einem Kreuzbandriss und einer Meniskusverletzung lange aus. Zuvor hatte sich bereits Luca Barbon das Kreuzband gerissen, Abwehrchef Oliver Gieringer steht derzeit nicht zur Verfügung, und Marvin Schilling studiert mittlerweile in Mannheim. „Ihn habe ich schon vier Wochen nicht mehr im Training gesehen“, sagt der Coach. Akteure aus der zweiten Mannschaft will man eigentlich nicht abziehen, da die in der Landesliga um die Meisterrunde spielt.
Und dann gibt es natürlich noch Corona. Mitte der Woche gab es drei Verdachtsfälle im Kader, die PCR-Ergebnisse standen noch aus. Nichtsdestotrotz ist man beim TuS Altenheim gewillt, in der Oberdorfhalle aufs Parkett zu gehen. „Zum einen will ich nicht jammern. Wir haben immer noch 14 Mann zur Verfügung. Zum anderen bin ich der Meinung, dass wir gleich aufhören können, wenn wir jetzt anfangen, Spiele zu verlegen“, will Bayer mit seinem Team dem Virus weiterhin die Stirn bieten.

Meisterrunde beginnt vorzeitig

Mit der Partie am Samstag läuten die Altenheimer quasi vorzeitig die Meisterrunde ein. Mit einem Sieg gegen den TV Oberkirch könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der TVO könnte nämlich dennoch in die Meisterrunde einziehen, und der TuS hätte zwei weitere wichtige Pluspunkte geholt. Sollte parallel der TV Ehingen bei der SG Ohlsbach/Elgersweier mindestens einen Punkt lassen, wären die Hegauer raus im Kampf um die Meisterrunde, und der TuS Altenheim hätte die zwei Minuspunkte, die aus der Saisonauftaktniederlage gegen Ehingen resultieren, gestrichen. Damit hätte sich der TuS weiterhin die Möglichkeit offen gehalten, verlustpunktfrei in die Meisterrunde zu starten. Allerdings muss man dann eine Woche später im letzten Vorrundenspiel auch beim TV Herbolzheim gewinnen.
„Wir müssen also gegen Oberkirch und danach gegen Herbolzheim gewinnen, sonst würden wir plötzlich mit vier Minuspunkten starten“, macht Bayer auf die Brisanz der Begegnung aufmerksam. Problem dabei: So richtig durchwechseln kann er nicht. Ein Lukas Glunk beispielsweise muss jetzt wohl 60 Minuten durchspielen. „Und genau das wollte ich eigentlich nicht“, so der Coach, der hofft, dass unter den offiziell zugelassenen 150 Zuschauern auch der ein oder andere „Aldner“-Fan sein wird.