Willstätts Jan-Philipp Valda (r.) setzt sich gegen Fürstenfeldbrucks Stephan Seitz durch und erzielt einen seiner sechs Treffer. Bildquelle: Christoph Breithaupt
TV Willstätt schlägt den Tabellenzweiten TuS Fürstenfeldbruck
3. Liga Herren Gruppe G

Einen ganz wichtigen 29:28 (16:14)-Heimerfolg landeten die Handballer des TV Willstätt am Sonntag in der Hanauerlandhalle gegen den Tabellenzweiten der 3. Liga, Gruppe G, TuS Fürstenfeldbruck.

Durch den zweiten Heimsieg überhaupt und den zweiten in Folge blieb das Team von Trainer Ole Andersen zum Auftakt der Rückrunde zwar auf dem siebten Tabellenplatz, behält mit einem erstmals positiven Punktekonto (13:11) aber sein Saisonziel, einen Platz unter den ersten Sechs, im Auge, um die Abstiegsrunde zu vermeiden und sich den direkten Klassenerhalt vorzeitig zu sichern. Am Samstag geht es zum Vierten Balingen-Weilstetten II.

Keine Zuschauer

Die Revanche gegen die ,,Brucker", die im Hinspiel ebenfalls knapp mit 28:27 triumphiert und bislang nur gegen Spitzenreiter HSG Konstanz verloren hatten, konnten allerdings nur wenige Fans in der Hanauerlandhalle verfolgen. Wegen der drastisch gestiegenen Corona-Infektionen in der Ortenau hatte der TV Willstätt freiwillig auf Zuschauer verzichtet, obwohl Besucher unter 2G+-Regeln erlaubt gewesen wären. ,,Man muss nicht erst abwarten bis etwas passiert", begründete Willstätts Handball-Chef Rainer Lusch vor der Partie den Verzicht, der ihm jedoch durch den Heimsieg leichter gemacht wurde.

Glücklicher Sieg

Allerdings musste Rainer Lusch trotz einer 27:22-Führung zehn Minuten vor Schluss um die zwei Punkte zittern. Fürstenfeldbrucks Linkshänder Stephan Seitz hätte mit seiner letzten Aktion zwei Sekunden vor dem Ende eigentlich für den Ausgleich sorgen müssen, doch er nagelte den Ball nach einem Durchbruch frei vor dem Tor an den Außenpfosten. ,,Wir hatten Glück, dass wir gewonnen haben. Die letzten vier Minuten haben wir naiv gespielt", stellte TVW-Trainer Ole Andersen kritisch fest. Und der wieder einmal stark haltende TVW-Torhüter Maxime Duchene, der auch zwei Siebenmeter entschärfte, mutmaßte: ,,Wir hatten scheinbar Angst zu gewinnen."

Schliedermann fehlte

Vor dem Spiel sah es personell nicht gut für den TV Willstätt aus. Spielmacher Daniel Schliedermann musste wegen Schwindelgefühlen und Kopfweh nach einem Schlag gegen den Kopf beim 34:29-Sieg vor einer Woche gegen den Tabellendritten Pfullingen passen. Außerdem war Linkshänder Ben Veith krank, und Rechtsaußen Joannis Fraggis corona-positiv genauso wie Betreuer Fredi Beker. Aber auch die Gäste aus der Nähe von München mussten wichtige Ausfälle verkraften: Mit Yannick Engelmann auf Rückraum-Mitte fehlte nicht nur der zweitbeste Torschütze der Liga sondern auch noch zwei weitere Stammspieler. Zudem war Cheftrainer Martin Wild wegen eines Todesfalls in der Familie nicht dabei.

Mit Velz kommt die Wende

So war Linkshänder Max Horner, der beste Feldtorschütze der Liga, über weite Strecken Alleinunterhalter auf Seiten von Fürstenfeldbruck. Dennoch führten die ,,Brucker" schnell mit 7:2 (12.). In der Folge kam Alexander Velz für die Schliedermann-Alternative auf Rückraum-Mitte, Yanez Kirschner, ins Spiel, der zwar die 3:2:1-Abwehr der Gäste ein ums andere Mal durcheinander gewirbelt hatte, dem aber im Abschluss die fehlende Spielpraxis anzumerken war.
Mit Velz, einem vor allem in Hälfte eins sehr dynamischen Jan-Philipp Valda auf Rückraumlinks und einer über 60 Minuten meist stabilen 6:0-Abwehr arbeiteten sich die Ortenauer auf 9:10 (21.) heran. Das 11:11 (25.) durch Rechtsaußen Regis Matzinger, der in der Schlussphase allerdings drei große Chancen liegenließ, bedeuteten erstmals den Ausgleich, Velz' 14:13 (28.) erstmals die Führung, die bis auf 16:13 (30.) ausgebaut wurde. Zur Halbzeit stand aber nur ein Zwei-Tore-Vorsprung (16:14) für den TVW auf der Anzeigetafel, da Tim Kaulitz noch einen Siebenmeter verwandelte.

Andersen setzt auf siebten Feldspieler

Nach dem Wechsel glich der Tabellenzweite dann zum 16:16 (34.) und 17:17 (35.) aus, doch nach dem 23:22 (44.) gewann der TV Willstätt die Oberhand. Dabei agierte Ole Andersen - wie schon in Hälfte eins - häufig mit einem siebten Feldspieler, um in Überzahl die 3:2:1-Abwehr der Gäste zu knacken, auch wenn der TVW dabei insgesamt vier Gegentreffer ins sein leeres Tor kassierte.
Beim 27:22 (50.) schien der Sieg bereits greifbar, doch Fürstenfeldbruck zeigte Moral und die Willstätter Nerven. Beim 28:28 (59.) durch Stephan Seitz war das Spiel auf der Kippe, Velz brachte aber Willstätt mit einem Gewaltwurf zum 29:28 wieder in Front. Dabei blieb es, weil Fürstenfeldbrucks Seitz am Schluss ebenfalls Nerven zeigte.

TV Willstätt - TuS Fürstenfeldbruck 29:28 (16:14)
Willstätt: Leon Sieck (zwei Siebenmeter, davon einen gehalten), Duchene (1.-60.); Kunde, Kirschner, Ludwig 6, Räpple 2/1, Dodig, Kauffmann, Lennart Sieck 3, Matzinger 1, Krüger 4, Velz 7, Oßwald, L. Veith, Valda 6.
Fürstenfeldbruck: Oberosler (1.-30., 42.-60.), von Petersdorff (31.-42.), Huber, Kaulitz 1, Schwagerus, Hlawatsch 4, Lex 5, Seitz 6, Kerst 3/1, Urban, Prause 3, Horner 6.
Schiedsrichter: Timo Bernhardt/Lars Zick (Ludwigshafen) - Zuschauer: Keine wg. Corona-Pandemie.
Siebenmeter: 1/2 - 2/5.
Zeitstrafen: Acht Minuten für Willstätt - sechs Minuten für Fürstenfeldbruck.

3. Liga Herren Gruppe G 
TV Willstätt schlägt den Tabellenzweiten TuS Fürstenfeldbruck
Willstätts Jan-Philipp Valda (r.) setzt sich gegen Fürstenfeldbrucks Stephan Seitz durch und erzielt einen seiner sechs Treffer. Bildquelle Christoph Breithaupt

Einen ganz wichtigen 29:28 (16:14)-Heimerfolg landeten die Handballer des TV Willstätt am Sonntag in der Hanauerlandhalle gegen den Tabellenzweiten der 3. Liga, Gruppe G, TuS Fürstenfeldbruck.

Durch den zweiten Heimsieg überhaupt und den zweiten in Folge blieb das Team von Trainer Ole Andersen zum Auftakt der Rückrunde zwar auf dem siebten Tabellenplatz, behält mit einem erstmals positiven Punktekonto (13:11) aber sein Saisonziel, einen Platz unter den ersten Sechs, im Auge, um die Abstiegsrunde zu vermeiden und sich den direkten Klassenerhalt vorzeitig zu sichern. Am Samstag geht es zum Vierten Balingen-Weilstetten II.

Keine Zuschauer

Die Revanche gegen die ,,Brucker", die im Hinspiel ebenfalls knapp mit 28:27 triumphiert und bislang nur gegen Spitzenreiter HSG Konstanz verloren hatten, konnten allerdings nur wenige Fans in der Hanauerlandhalle verfolgen. Wegen der drastisch gestiegenen Corona-Infektionen in der Ortenau hatte der TV Willstätt freiwillig auf Zuschauer verzichtet, obwohl Besucher unter 2G+-Regeln erlaubt gewesen wären. ,,Man muss nicht erst abwarten bis etwas passiert", begründete Willstätts Handball-Chef Rainer Lusch vor der Partie den Verzicht, der ihm jedoch durch den Heimsieg leichter gemacht wurde.

Glücklicher Sieg

Allerdings musste Rainer Lusch trotz einer 27:22-Führung zehn Minuten vor Schluss um die zwei Punkte zittern. Fürstenfeldbrucks Linkshänder Stephan Seitz hätte mit seiner letzten Aktion zwei Sekunden vor dem Ende eigentlich für den Ausgleich sorgen müssen, doch er nagelte den Ball nach einem Durchbruch frei vor dem Tor an den Außenpfosten. ,,Wir hatten Glück, dass wir gewonnen haben. Die letzten vier Minuten haben wir naiv gespielt", stellte TVW-Trainer Ole Andersen kritisch fest. Und der wieder einmal stark haltende TVW-Torhüter Maxime Duchene, der auch zwei Siebenmeter entschärfte, mutmaßte: ,,Wir hatten scheinbar Angst zu gewinnen."

Schliedermann fehlte

Vor dem Spiel sah es personell nicht gut für den TV Willstätt aus. Spielmacher Daniel Schliedermann musste wegen Schwindelgefühlen und Kopfweh nach einem Schlag gegen den Kopf beim 34:29-Sieg vor einer Woche gegen den Tabellendritten Pfullingen passen. Außerdem war Linkshänder Ben Veith krank, und Rechtsaußen Joannis Fraggis corona-positiv genauso wie Betreuer Fredi Beker. Aber auch die Gäste aus der Nähe von München mussten wichtige Ausfälle verkraften: Mit Yannick Engelmann auf Rückraum-Mitte fehlte nicht nur der zweitbeste Torschütze der Liga sondern auch noch zwei weitere Stammspieler. Zudem war Cheftrainer Martin Wild wegen eines Todesfalls in der Familie nicht dabei.

Mit Velz kommt die Wende

So war Linkshänder Max Horner, der beste Feldtorschütze der Liga, über weite Strecken Alleinunterhalter auf Seiten von Fürstenfeldbruck. Dennoch führten die ,,Brucker" schnell mit 7:2 (12.). In der Folge kam Alexander Velz für die Schliedermann-Alternative auf Rückraum-Mitte, Yanez Kirschner, ins Spiel, der zwar die 3:2:1-Abwehr der Gäste ein ums andere Mal durcheinander gewirbelt hatte, dem aber im Abschluss die fehlende Spielpraxis anzumerken war.
Mit Velz, einem vor allem in Hälfte eins sehr dynamischen Jan-Philipp Valda auf Rückraumlinks und einer über 60 Minuten meist stabilen 6:0-Abwehr arbeiteten sich die Ortenauer auf 9:10 (21.) heran. Das 11:11 (25.) durch Rechtsaußen Regis Matzinger, der in der Schlussphase allerdings drei große Chancen liegenließ, bedeuteten erstmals den Ausgleich, Velz' 14:13 (28.) erstmals die Führung, die bis auf 16:13 (30.) ausgebaut wurde. Zur Halbzeit stand aber nur ein Zwei-Tore-Vorsprung (16:14) für den TVW auf der Anzeigetafel, da Tim Kaulitz noch einen Siebenmeter verwandelte.

Andersen setzt auf siebten Feldspieler

Nach dem Wechsel glich der Tabellenzweite dann zum 16:16 (34.) und 17:17 (35.) aus, doch nach dem 23:22 (44.) gewann der TV Willstätt die Oberhand. Dabei agierte Ole Andersen - wie schon in Hälfte eins - häufig mit einem siebten Feldspieler, um in Überzahl die 3:2:1-Abwehr der Gäste zu knacken, auch wenn der TVW dabei insgesamt vier Gegentreffer ins sein leeres Tor kassierte.
Beim 27:22 (50.) schien der Sieg bereits greifbar, doch Fürstenfeldbruck zeigte Moral und die Willstätter Nerven. Beim 28:28 (59.) durch Stephan Seitz war das Spiel auf der Kippe, Velz brachte aber Willstätt mit einem Gewaltwurf zum 29:28 wieder in Front. Dabei blieb es, weil Fürstenfeldbrucks Seitz am Schluss ebenfalls Nerven zeigte.

TV Willstätt - TuS Fürstenfeldbruck 29:28 (16:14)
Willstätt: Leon Sieck (zwei Siebenmeter, davon einen gehalten), Duchene (1.-60.); Kunde, Kirschner, Ludwig 6, Räpple 2/1, Dodig, Kauffmann, Lennart Sieck 3, Matzinger 1, Krüger 4, Velz 7, Oßwald, L. Veith, Valda 6.
Fürstenfeldbruck: Oberosler (1.-30., 42.-60.), von Petersdorff (31.-42.), Huber, Kaulitz 1, Schwagerus, Hlawatsch 4, Lex 5, Seitz 6, Kerst 3/1, Urban, Prause 3, Horner 6.
Schiedsrichter: Timo Bernhardt/Lars Zick (Ludwigshafen) - Zuschauer: Keine wg. Corona-Pandemie.
Siebenmeter: 1/2 - 2/5.
Zeitstrafen: Acht Minuten für Willstätt - sechs Minuten für Fürstenfeldbruck.