Im zweiten Anlauf zu Hause und im dritten Saisonspiel hat es geklappt: Mit einem 30:26 (15:11) gegen die zuvor zweimal siegreiche HSG Ostfildern gelang den Regionalliga-Handballern des TV Willstätt der erste Heimsieg.
Ein überragender Torwart Maxime Duchene, eine starke Abwehr und eine starke rechte Angriffsseite mit Rückraumspieler Lucas Limouzin, der acht Tore erzielte, und Rechtsaußen Illia Hrblev mit sechs Treffern sorgten dafür, dass die beiden Punkte vor 200 Zuschauern in der Hanauerlandhalle blieben und sich die Ortenauer in der Tabelle als Fünfter in die vordere Hälfte schoben.
"Der Sieg war wichtig. Die Mannschaft hat nach vielen Gesprächen unter der Woche super reagiert auf die klare 27:40-Niederlage vor acht Tagen zu Hause gegen Bittenfeld II und heute super gekämpft. Die Jungs haben bis auf die Überzahl-Situationen vieles gut gemacht und gezeigt, was sie gemeinsam erreichen können", konnte Trainer Rudi Fritsch nach dem Schlusspfiff aufatmen. Denn die Partie stand bis zum Schluss auf des Messers Schneide. "Die Einstellung hat gestimmt. Eine stabile Deckung mit einem überragenden Maxime Duchene gab für uns den Ausschlag", freute sich Willstätts Handball-Chef Rainer Lusch über den Sieg und dass wieder "Stimmung in der Bude" war.
Drei Siebenmeter abgewehrt
Der vielgelobte Maxime Duchene, der drei Siebenmeter und insgesamt 19 Bälle parierte, gab das Lob an seine Mitspieler weiter. "Die Abwehr war viel besser als letzte Woche. Wir haben uns wieder als Mannschaft gezeigt", nannte der 32 Jahre alte Franzose das Rezept für den Erfolg.
Am Samstag hatte der TV Willstätt allerdings anfangs Probleme ins Spiel zu kommen. Nach dem 1:0 durch Kreisläufer Bernardo Gomes war erst einmal die Spielgemeinschaft der beiden schwäbischen Vereine TSV Scharnhausen und TB Ruit am Drücker und führte mit 6:4 (14.) und 6:6 (17.). Vor allem den Halblinken Dominik Keim bekam die TVW-Abwehr über die gesamten 60 Minuten nie wirklich in den Griff. Zehn Tore hatte der Rückraumschütze am Ende auf seinem Konto.
Anfangs zu viele Fehler
"Wir haben in der ersten Hälfte zu viele technische Fehler gemacht", meinte Trainer Fritsch kritisch. Dies besserte sich aber nach einer Viertelstunde und die Willstätter glichen nicht nur zum 8:8 (18.) durch einen Siebenmeter von Illia Hreblev aus, sondern gingen durch Lucas Limouzin (23.) wieder mit 9:8 in Front und bauten den Vorsprung bis zur Pause auf 15:11 nach einem Kraftakt von Mittelmann Joffrey Bonnemberger aus. Der Franzose kommt nach seiner Sprunggelenk-Verletzung aus der letzten Saison immer besser ins Spiel.
Limouzin trifft achtmal
Nach dem Wechsel hatte der TV Willstätt wie zu Beginn Anlaufschwierigkeiten. Die HSG Ostfildren nutzte die TVW-Fehler, um sich über 19:19 (39.) mit 21:19 (41.) erneut in Front zu schieben. Die Willstätter konnten sich aber auf ihre 6:0-Abwehr und Maxime Duchene verlassen, der die Schwaben zur Verzweiflung brachte und beim Stand von 21:21 (43.) seinen zweiten Siebenmeter abwehrte und weitere beste Chancen der Gäste vereitelte. Vorne machte der eingewechselte Noah Streckhardt auf Rückraum-Mitte Dampf und zwei wichtige Tore. Außerdem suchten Limouzin und Hreblev mutig den Abschluss und waren erfolgreich. Als Limouzin mit einem super Dreher das 25:23 (50.) für die Gastgeber gelang und Streckhardt das 27:24 (54.) nachlegte, lagen die Willstätter auf Siegkurs, Ostfildern steckte zwar nie auf, doch die Ortenauer hatten immer eine Antwort parat und fahren nun am Samstag mit einem 30:26-Heimsieg im Rücken zum TSV Heiningen, der ebenfalls am Samstag den TuS Schutterwald zu Hause mit 36:31 bezwang und nach drei Spielen mit drei Siegen an der Tabellenspitze steht.
TV Willstätt - Ostfildern 30:26 (15:11)
Willstätt: Duchene (1.-60.), Zander, Welle; Karic, Limouzin 8, Dodig 4, Hreblev 6/2, Wastl 1, Gomes 4, Mantwill, Streckhardt 2, Huber, Alkic 2, Bonnemberger 3, Reith.
Ostfildern: Arnold, Schlemmer; Distel, Gehrung 1/1, Böhm, Keim 10, Soteras Merz 6/2, Späth, Steinfath 1, Lehmküler 1, Fleisch 1, Fischer 3, Aichele 1, Maier 1, Pollich 1.
Schiedsrichter: Matthias Flaig/Patrik Papke (St. Georgen) - Zuschauer: 200.
Siebenmeter: 2/2 - 6/3 (Gerung und Soteras Merz/2 verwerfen).
Zeitstrafen: Sechs Minuten für Willstätt (Gomes, Streckhardt, Bonnemberger) - acht Minuten für Ostfildern (Späth, Steifath, Fleisch, Maier).