Damit behielt der TVW auch im vierten Spiel der Abstiegsrunde seine weiße Weste und hat vor der Spielpause über Ostern als Tabellenvierter vier Punkte Vorsprung auf den ersten von fünf möglichen Abstiegsplätzen. ,,Wir haben mannschaftliche Geschlossenheit und den unbedingten Siegeswillen gezeigt", war TVW-Trainer Thorsten Luick nach dem Auswärtserfolg stolz auf seine Mannschaft. 

BW-Oberliga-Premiere

Außerdem sorgte ein Youngster für Furore. Der erst 17 Jahre alte Mikka Huber aus Hornberg, der schon drei Jahre in der B-Jugend unter Thorsten Luick trainiert hat, sprang kurzfristig auf Linksaußen ein, weil Felix Mantwill (privat verhindert) und Ruben Yerlikaya (Augenverletzung) ausgefallen waren. In der 45. Minute kam Mikka Huber, eigentlich Mittelspieler, auf der Außenposition ins Spiel. Anschließend erzielte der A-Jugendspieler bei seiner BW-Oberliga-Premiere nicht nur das 28:28 (52.) per Gegenstoß, sondern in einem Spiel auf Messers Schneide auch die 31:30-Führung (58.) und das Siegtor zum 32:31 48 Sekunden vor Schluss von Linksaußen. ,,Mikka hat Mut bewiesen, Verantwortung übernommen und damit das Spiel entschieden", freute sich Thorsten Luick für den Schwarzwälder und meinte: ,,Vielleicht ist es auch ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass es durchaus auch beim TV Willstätt ein Weg sein könnte, jungen Spielern Vertrauen zu schenken."

Wechselnde Führungen

Das Selbstvertrauen aus den vorangegangenen drei Siegen der Abstiegsrunde zeigte der TV Willstätt auch am Samstag in Großsachsen und führte auch ohne Torwart Maxime Duchene (Thrombose), Joffrey Bonnemberger (Bänderriss Sprunggelenk), Antoine Gutfreund (Knie-Probleme) sowie Mantwill und Yerlikaya schnell mit 3:0 (5.). Nach dem 4:7 (9.) machten die Gastgeber aber Boden gut und hatten beim 9:8 (13.) durch TVW-Torwart Moritz Mangold ins leere Willstätter Tor wegen einer TVW-Zeitstrafe erstmals die Nase vorne. Vor allem den Halblinken Hannes Weindl, der für den verletzten Toptorjäger Jonas Schneider in die Bresche sprang und zehn Tore erzielte, und den Linksänder im rechten Rückraum, Alexander Leibnitz, bekam die Willstätter Deckung nicht richtig in den Griff.

In der Folge war es ein Spiel mit wechselnden Führungen. Maximilian Hartz, der an seiner alten Wirkungsstätte ein gutes Spiel machte, brachte den TVW mit einem seiner fünf Treffer dann wieder mit 15:14 (25.) in Front. Nach der Halbzeit schob Dominic Seganfreddo die ,,Germanen" wieder mit 23:22 (42.) nach vorne, bevor Willstätts ebenfalls fünffacher Torschütze Jan-Philipp Valda mit dem 24:25 (45.) den Spieß wieder umdrehte.

Dold hält Siebenmeter

Unmittelbar zuvor hatte Steffen Dold einen Siebenmeter von Simon Spilger gehalten. Anschließend blieb der Willstätter Torhüter Nummer zwei für Vincent Lutz zwischen den Pfosten und war in der Schlussphase mit ein paar weiteren Paraden neben Mikka Huber der Garant für den äußerst knappen Willstätter Auswärtserfolg, bei dem sich Thorsten Luick durch die Schiedsrichter auch ein wenig benachteiligt sah. Immerhin kassierten die Willstätter sieben Zeitstrafen, die Gastgeber nur eine. Und auch bei den Siebenmetern gab es ein Missverhältnis. Sieben für die Gastgeber und nur einen für die Gäste aus Willstätt.

TVG Großsachsen - TV Willstätt 31:32 (16:17)

Großsachsen: Mangold 1, Hoblaj; Anschütz 2, Spilger 4/4, König, Weindl 10, Burkard 1, Kadel, Straub, Seganfreddo 3/1, Thierauf 2, Leibnitz 6, Reidenbach 2.

Willstätt: Lutz (1.-43.), Dold (44.-60.); Ludwig 2, Limpuzin 4, Dodig 2, Hreblev 4/1, Wastl 1, Hartz 5, Krüger 3, Streckhardt 2, Funk 1, Huber 3, Valda 5.

Schiedsrichter: Sascha Oestringer/Sebastian von Briel (HSG St. Leon/Reilingen/TSV Freiburg-Zähringen) - Zuschauer: 300.

Siebenmeter: 7/5 (Spilger/2 verwirft) - 1/1.

Zeitstrafen: Zwei Minuten für Großsachsen (Leibnitz) - 14 Minuten für Willstätt (Ludwig, Limouzin, Hreblev, Wastl, Streckhardt, Huber, Valda).